Kreidezähne bei Kindern – Was Eltern darüber wissen sollten
Ihr Kind klagt häufiger über Zahnschmerzen, zum Beispiel wenn es ein Eis isst, heißen Tee trink oder auch beim Zähneputzen. Zudem sind seine Zähne leicht dunkel verfärbt. Dann könnte es sich um Kreidezähne – einer Fehlbildung des Zahnschmelzes – handeln.
Immer mehr Kinder leiden unter diesen sogenannten Kreidezähnen – oder auch MIH (Molaren-Inzisiven-Hypomineralisation) genannt.
Bei der Suche nach möglichen Ursachen für diese Zahnschmelz-Fehlbildung stochert die Forschung leider noch im Dunkeln. Achten Sie deshalb bei Ihrem Kind auf erste Anzeichen wie:
- Verfärbungen (gelblich bis hellbraun)
- tiefen Furchen im Zahnschmelz
- Hitze- und Kälteempfindlichkeit
- wie Kreide bröckelnde Zähne
Warum leiden so viele Kinder und Jugendliche an Kreidezähnen?
Warum gerade Kinder und Jugendlich häufig von Kreidezähnen betroffen sind, ist noch unklar. Fakt ist allerdings, dass bereits nahezu jedes dritte Kind unter 12 Jahren darunter leidet. Bei Kindern dieser Altersgruppe kommt MIH mittlerweile sogar häufiger vor als Karies.
Das sind Zahlen die durchaus Sorge bereiten, denn Kreidezähne sind in Folge ihrer porösen Oberfläche auch besonders anfällig für Karies. Daher ist es umso wichtiger, den Ursachen und Auslösern für MIH endlich auf den Grund zu gehen.
Kreidezähne: Ursachen und Auslöser
Was man bislang weiß: Die Ursache für Kreidezähne liegt in einer Fehlbildung des Zahnschmelzes. Diese Störung kann sich bereits im Mutterleib, ca. ab dem achten Schwangerschaftsmonat, entwickeln.
Bei der Suche nach den potenziellen Auslösern für die gestörte Bildung des Zahnschmelzes bewegt sich die Medizin hingegen noch in unsicherem Terrain.
Zu den vermeintlichen Auslösern zählen unter anderem:
- Kunststoffe
- Weichmacher wie Bisphenol A (BPA)
- Probleme während der Schwangerschaft (z.B. Infektionskrankheiten der Mutter)
- Einnahme von Antibiotika
Kunststoffe und Weichmacher – die stille Gefahr
Erste Studien haben bereits in den 80er-Jahren die Vermutung nahegelegt, dass bestimmte Umwelteinflüsse die Entstehung von MIH beeinflussen. Als sicher galt schon damals: Kreidezähne sind nicht vererbbar. Die neuere Forschung legt nun die Vermutung nahe, dass vor allem Weichmacher, zu den Hauptursachen für die Entwicklung von Kreidezähnen zählen. In Tierversuchen wurden diese Annahmen bereits bestätigt.
Und Weichmacher sind in vielen Dingen unseres Alltags enthalten, vor allem im Kunststoffen. Wir finden sie aber auch in:
- Bekleidung,
- Gummi,
- Farben,
- Lacken und sogar
- in Lebensmitteln.
Kreidezähne durch Weichmacher:
Wir kommen allerorts mit Kunststoff und den darin enthaltenen Weichmachern wir Bisphenol A (BPA) in Kontakt – nehmen sie sogar über die Nahrung auf. Bestes Beispiel: Getränke in Plastikflaschen. Winzige Kunststoff-Partikel der Flasche wandern ins Wasser und bei Trinken direkt in den menschlichen Körper.
Bisphenol A (BPA) beeinflusst den Hormonhaushalt
Bisphenol A (BPA). BPA zählt zu den chemischen Verbindungen, die weltweit am häufigsten als Weichmacher in Kunststoffen zu finden ist. Und es steht in Verdacht, ausschlaggebend an der Entstehung von Kreidezähnen beteiligt zu sein.
Das Problem an BPA ist seine hormonelle Wirkung. Ähnlich wie das weibliche Hormon Östrogen kann
BPA Einfluss auf den Hormonhaushalt des Menschen nehmen. Zudem können wir den Kontakt mit BPA im Alltag so gut wie nicht vermeiden. Es steckt ja quasi überall drin. Vom Kassenbon über Getränkedosen bis hin zum Plastikgeschirr. Untersuchungen zufolge ist BPA bei fast jedem von uns bereits in Blut, Urin und bei Schwangeren sogar im Fruchtwasser nachweisbar.
Sind Kreidezähne behandelbar?
Nein, Kreidezähne sind leider nicht behandelbar. Sollte bei Ihrem Kind bereits ein Kreidezahn oder mehrere diagnostiziert worden sein, dann gilt ab jetzt: Intensive Zahnpflege und Prophylaxe sind das A und O. Mehr noch als bei gesunden Zähnen. Das liegt daran, dass die Zähne bei MIH besonders kariesanfällig sind. Gegebenenfalls kann Ihr Zahnarzt die Zahnfurchen auch mit Fluoridlack versiegeln.
Über die effektivsten Behandlungsmethoden bezüglich Kreidezähne bei Kindern sprechen Sie am besten mit Ihrem Zahnarzt.
Und für eine kompetente Beratung, welche Zahnzusatzversicherung sich für Sie und Ihr Kind am besten eignet, sprechen Sie gerne mit uns!